Aschermittwochsgespäch 2011

Thema: Überleben im 21. Jahrhundert – – neoliberal oder ökosozial

Gesprächspartner: Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher; Uni Ulm und Mitglied des Club of Rom

Die Zukunft entscheidet sich systemisch (ganzheitlich), ist der Mathematiker Prof. Radermacher überzeugt und sieht 3 Szenarien zum Überleben:

Szenario 1: Weiter so zum Kollaps

Weiter so beschwört einen Kampf ums Überleben mit brutalen Konflikten herauf. Einen Kampf um Ressourcen (Erdöl, aber auch Boden und Wasser), gegen Umwelt- und Klimazerstörung und mit Massenemigration. Ein Szenario nur für die militärisch Mächtigsten?

Szenario 2: Brasilinanisierung und Ökodiktatur

Dieses Szenario ist der aktuellen Entwicklung am nächsten. Der Mittelstand blutet aus.Roboter ersetzen Arbeit. Wenige werden immer reicher, aber die Massen ärmer. Je mehr Menschen arm werden, umso billiger muss Nahrung sein. Bauern werden zu Tagelöhnern. Die Reichen sichern sich ihre Ressourcen zum Überleben mit diktatorischen Maßnahmen. Ist die bisherige EU-Agrarpolitik ohne Obergrenzen, aber mit immer mehr Auflagen und Kontrollen ein Vorgeschmack?

Szenario 3: Welt in Balance – als ökosoziale Perspektive

Nur wenn es gelingt, die Begrenzungen von Ressourcen und Umwelt global gerechter zu regeln, ist eine friedliche Entwicklung vorstellbar. Bisher ist erst die Wirtschaft global, die Politik aber noch national. Erste kleine Fortschritte in diese Richtung sieht Radermacher. Dieses Szenario verspricht auch für die Bauern bessere Zeiten. Dazu muss (kann) die Landwirtschaft gärtnerischer werden und mit ihren Möglichkeiten intelligenter umgehen.

Ökosozial ist mehr als öko oder sozial, es ist die Balance zwischen Wirtschaft, Ökologie und Sozialem. Es geht nicht um politische Lagerspiele. Es geht um die eigentliche Aufgabe der Demokratie, um die gerechte Verteilung des Wohlstandes!

Was wir selbst tun können, hat Prof. Radermacher in der Anlage zusammengefasst: Radermacher_30 Punkte_tun_17.02.11.

Aschermittwochsgespäch 2011
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