Aktuelle Gedanken April 2022

Die grausamen Bilder von dem seit fast zwei Monaten andauernden Krieg in der Ukraine haben Politik und Medien in Kriegsrhetorik versetzt. Hastig wird über Ernährungs- und Energiesicherheit debattiert, weil sie der neoliberale Weltmarkt nicht mehr garantiert. Die Coronapandemie und die Klimaerwärmung, an die der ungewöhnlich trockene März und Herbststürme im April wieder erinnern, sind in den Hintergrund getreten. Wir erinnern als Schwarzwaldbauern deshalb daran, dass dem freien Weltmarkt auch die bäuerliche Landwirtschaft und die lokalen Versorgungsstrukturen geopfert worden sind, die bis Anfang des letzten Jahrhunderts die Ernährung über viele Krisen gesichert hatten.

Teller, Trog oder Tank? 

ist die aktuelle agrarpolitische Streitfrage als Folge des Krieges in der europäischen Kornkammer Ukraine aus Angst vor der Ernährungssicherung. Sie ist vermischt mit der Tierwohldebatte und verdrängt vor allem, dass Kühe, Schafe und Ziegen die wirklichen Veganer sind und über Veredelung von Grasland zur Ernährungssicherung beitragen? Wie unser Titelbild zeigt, ernähren sich Milchkühe aber nur noch zu einem Drittel vom Grünland. Über diese politische Kulturvergessenheit haben wir uns auf unserer Homepage Gedanken gemacht: https://forumproschwarzwaldbauern.de/teller-trog-oder-tank/

In den Schwarzwälder Thesen haben wir vor 20 Jahren, im internationalen Jahr der Berge, festgehalten, dass Berggebiete der Indikator für eine nachhaltige Landwirtschaft sind, und was sich ändern  müsste. Zur Erinnerung.

Nur wenige der damaligen Vorschläge sind erfüllt. Darüber wollen wir reden beim:   

Schwarzwaldbauerntreff am Donnerstag 28. April 2022 um 20 Uhr im Vesperhäusle Reinertonishof in Schönwald   

Dabei wollen wir uns austauschen über die während der Pandemiebeschränkungen aufgestauten Fragen und Entwicklungen unter dem Thema:

Zeitenwende – auch für die Schwarzwaldbauern?

Die vom Bundeskanzler 3 Tage nach Kriegsbeginn in der Ukraine ausgerufene Zeitenwende ist bisher auf den Austausch von Mitteln orientiert und noch nicht auf eine Zukunft, die allen dient. Die Agrarpolitik übt sich in alten Sprechbasen um Intensivierung oder Extensivierung und spekuliert mit den Prämien der im letzten Jahr beschlossenen Agrarreform ab 2023. Was diese wirre Situation für uns bedeutet, darüber wollen wir diskutieren und freuen uns auf rege Beteiligung? 

Unser aktueller Lesetipp: WENIGER IST MEHR von Jason Hickel  

Das Buch ist von der Financial Times zum Buch erklärt, weil es aufzeigt, wie unsere Art zu wirtschaften soziale Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung hervorbringt und einfache Schritte zur Transformation in eine Zukunft zum Wohle aller nennt.  

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