Zusammenhalt und Zuversicht war die Botschaft unseres Bundeskanzlers zum Neuen Jahr. Bücherkundige glaubten, er habe gerade das neue Buch „Die Sprache der Zuversicht“ von Ulrich Grober gelesen. Schon in der Silvesternacht zeigten Krawalle in Großstädten und auch die Nachrichten der ersten Wochen des neuen Jahres wie wichtig die Umsetzung dieser Botschaft wäre. Aber sie steht im Widerspruch zur Wettbewerbs-fähigkeit, die man in den letzten Jahrzehnten Allen eingetrichtert hat und nicht nur Gewinner, sondern auch Verlierer macht. Auch in der Landwirtschaft und unter Schwarzwaldbauern.
Zusammenarbeit in einer zersplitterten Welt?
war das Motto des Weltsozialforum in Davos in der letzten Woche. Hat die Kaderschmiede des neoliberalen Weltmarktes Angst um ihr totales Wettbewerbsmodell? Warum aber treffen sich die Mächtigen in den Bergen, die sonst in ihrem System als nicht wettbewerbsfähig gelten? Ähnliche Fragen stellen sich um das unmittelbar anschließende Treffen der Mächte unseres Ernährungssystems auf der Grünen Woche in Berlin. Zusammen mit der Demo wie haben es satt, Zeichen, wie auch die Landwirtschaft zersplittert ist. Perspektiven für die Bergwelt waren auch dort nicht zu erkennen.
Zuversicht für Schwarzwaldbauern
hat Dr. Florian Leiber uns beim Int. Tag der Berge im Dezember mit der o.g. Frage aufgezeigt. Obwohl zwei Drittel der Erde nicht ackerfähiges Land sind und auch hierzulande ein Drittel, muss man in der Debatte um die Zukunft der Landwirtschaft Grünland wie eine Stecknadel im Heuhaufen suchen. Wir pflegen Kontakte zu den Vordenkern des Berg- und Grünlandes. Beim Int. Tag der Berge Im Dezember auf dem Fohrenbühl hat Dr. Florian Leiber vom Schweizer Forschungsinstitut für biologischen Landbau Impulse gegeben auf die Frage:
Können wir es uns zukünftig leisten, die lokalen und globalen Graslandressourcen unzureichend zu nutzen? Die Antwort auf diese Frage wollen wir für unsere Verhältnisse zu vertiefen beim
Schwarzwaldbauerntreff am Donnerstag 2. Februar 2023 um 19:30 Uhr
im Landgasthof Hirzwald auf der Höhe zwischen St.Georgen-Brigach und Furtwangen-Rohrbach.
Unser Thema: Was hemmt die Zuversicht für Schwarzwaldbauern und das Grünland?
Dazu hat uns Dr. Leiber die Aufgabe überlassen, dass als Antwort wir eine starke Erzählung brauchen und eine starke Erzählung eine starke Realität haben muss! Weil dazu das herrschende Marketing- und Wett-bewerbsdenken nicht reicht, stellen wir Leiber‘s Thesen für alle die nicht am Fohrenbühl waren, zur Diskussion und freuen uns auf ein fruchtbares Gespräch.
Das Treffen soll auch zu unserem Aschermittwochsgespräch am 22. Februar überleiten mit dem Thema: Warum das Land ein neues Menschenbild braucht, um wieder eine Beziehung zum Leben zu finden? Das Aschermittwochsgespräch findet dieses Jahr im Saal des Gasthaus Löwen in Rohrbach statt.
Dazu unser aktueller Lesetipp: Satt und unzufrieden von Willi Kremer-Schillings. Die lesenswerte Sicht eines Ackerbauern auf das Verhältnis unserer Gesellschaft zur Landwirtschaft.