Zu dieser Einsicht kamen die Teilnehmer unserer Exkursion zu den Albbauern am 4.September 2014. Die Uria-Herde der Familie Ernst Hermann Maier in Balingen-Ostdorf überzeugte nicht mit Technik, sondern durch Tierwohl in Freiheit. Ohne Gruppenzwänge können die Tiere fressen, saufen und ruhen, wie sie wollen. Der Hintergrund für diese Haltungsart ist aus dem Entschluss von Ernst Herrmann Maier entstanden, dass kein Tier mehr lebend den Hof verlässt um den Stress Beim Verladen zu vermeiden. Da eine solche Absicht im Verordnungsdschungel nicht vorgesehen ist, musste Ernst Herrmann Maier 13 Jahre dafür kämpfen. Weil er in dieser Zeit kein Tier verkaufen konnte, ist die Herde gewachsen und das Futter oft knapp geworden. Die Umsetzung seines Plans, auf der Weide zu töten, erforderte zudem ein eigenes Schlachthaus. Geschlachtet wird jetzt aus der Uria-Herde was überzählig ist und das Fleisch wird direkt vermarktet. Mehr unter www.uria.de
Der Altschulzenhof in Hayingen-Münzdorf sieht auf den ersten Blick eher traditionell aus. Und zwar, weil die Familie Engst in Wertschöpfung investiert hat in Form einer Hofkäserei und Ferienwohnungen. Nachdem sie ihnen eigenen Markt gefunden hatten, haben sie mit einem Nachbarn, der aufgeben wollte, kooperiert. Ungewöhnlich für die Alb sind ihre Milchkühe auf der Weide in Verbindung mit einem Weidemelkstand. Um die Stallarbeit zu erleichtern ist jetzt ein Kompoststall geplant, in dem jede Kuh liegen kann, wo sie will und der Mist die Bodenfruchtbarkeit der Albböden verbessert. Mehr unter: www.altschulzenhof.de
Die Impulse dieser Exkursion könnten manchen Schwarzwaldhof optimieren helfen. Nicht einfach zum Kopieren, sondern durchs Kapieren, dass für Tierwohl auch Freiheit der Bauern und Bäuerinnen notwendig ist.