Liebe Mitglieder, FreundInnen und GönnerInnen, Angemessenheit und Verhältnismäßigkeit sind neue Schlagworte in der Coronapolitik. Aber kann die Politik bestimmen, was angemessen ist? Und was verhältnismäßig ist? Wir sehen dabei Ähnlichkeit mit der Agrarpolitik. Nur dass bei Corona aus Angst oft übereilt entschieden wird, während in der Agrarpolitik die Angst vor den Folgen (des Strukturwandels) abhanden-gekommen ist. Die Frage, wem die Maßnahmen nützen, sollte deshalb in den Vordergrund gerückt werden.
Integrieren statt teilen Zum 7. Yacher Symposium hatte das Naturschutzreferat des Regierungs-präsidium mit der Ortsverwaltung am letzten Juliwochenende eingeladen. Zwar mit beschränkter Teilnehmerzahl, aber mit einem umso bemerkens-werteren Thema. Denn 20 Jahre Einsatz um die Biodiversität um den Rohr-hardsberg haben zur Erkenntnis geführt, dass Biodiversität Gestalter braucht. Und Artenschutz und Landschaftspflege nicht ausreiche, sondern die Erhaltung der Biodiversität Bauern und ihren Weidetiere integrieren müsse. Weil die Biodiversität an den Rändern am größten ist, ist die Flächenfeststellung der Agrarförderung kontraproduktiv. Eine kurze Zusammenfassung steht auf unserer Homepage: https://forumproschwarzwaldbauern.de/landschaft-integrieren-statt-teilen/
Ein Lesetipp wurde beim Symposium vorgestellt: Die Landschaft am Rohrhardsberg und ihre Gestalter. Bernd-Jürgen Seitz und Heiko Haumann haben dazu mit 7 Bauernfamilien Gespräche geführt und ihre Sorgen mit der teilenden Bürokratie dokumentiert.
Reregionalisierung statt Marketing Regional ist in. Zum Schutz von Klima, Umwelt, menschenwürdiger Arbeit und der Schwarzwaldbauern wäre die Reregionalisierung unseres Ernährungssystems überfällig. Aber das Marketing benutzt gern Bilder vom Schwarzwald, ohne die Rahmenbedingungen zu ändern, unter denen Schwarzwaldbauern immer weniger wettbewerbsfähig sind. Wo die Probleme liegen und was sich für eine wirklich regionale Versorgung ändern muss, habe ich in einem Gespräch mit den Agronauten diskutiert und zusam-mengefasst unter: https://forumproschwarzwaldbauern.de/reregionalisierung-statt-marketing/
Termine: Unsere Infotour kann unter den Coronavorgaben dieses Jahr nicht stattfinden. Wir wollten Martin Ott an seinem neuen Wirkungsort besuchen und hoffen, dass das nächstes Jahr möglich ist. Ob das Erntedankgespräch machbar ist, können wir unter der derzeitigen Entwicklung noch nicht sagen.
Die Anlage, ein Interview mit der Politökonomin und -beraterin Maja Göpel mit beachtenswerten Gedanken zur zukünftigen Landnutzung folgt im nächsten Beitrag.