In diesem Winter scheint vieles außer der Reihe. Zwar war das Wetter bei uns bisher winterlich, aber in Kalifornien brennen Wälder. Doch die Angst um Wohlstand und Arbeitsplätze hat die Klimaerwärmung verdrängt wie auch die Bauern. Die Wahlkämpfer für den Bundestag haben sich zwischen Sicherheit und nicht mehr wachsen wollendem freien Markt verstrickt. Motiviert von den Größen der Weltwirtschaft, die im Bergdorf Davos mit Künstlicher Intelligenz gerade neues Wachstum beschworen haben. So ist aus der friedlichen Globalisierung ein Wettkampf von Imperialisten geworden. In dem wieder ein Virus, diesmal Maul- und Klauenseuche, auftritt, der nicht nur die globale Grüne Woche mit den Food-Trends gestört hat, sondern die Märkte der Bauern verwirrt. Wir fragen deshalb, wo sind die Alternativen zu dieser immer anfälligeren globalen Abhängigkeit?
Unsere Welt neu denken
Dazu hat die Transformationsforscherin Maja Göpel mit ihrem Bestseller vor 5 Jahren eingeladen. Auch wir haben bei unseren Aschermittwochsgesprächen auf der Suche nach einem Wirtschaftsmodell, in dem auch Schwarzwaldbauern existieren können, mit Vordenkern viele Impulse dazu gegeben. Wir erinnern insbesondere an Professor Radermacher oder Niko Paech. Ein umfassenden und klares Wirtschaftsmodell für unsere Zeit beschreibt die englische Ökonomin Kate Raworth in Ihrem Buch „Die Donut-Ökonomie“. Der Donut ist ihr Symbol für nachhaltiges Wirtschaften – siehe Titelbild – zwischen planetaren Grenzen und gesellschaftlichem Fundament, was unserer letzten Bundesregierung nicht gelungen ist. Wir halten es für wichtig diese Impulse in die politische Diskussion einzubringen als Zeichen lebendiger Demokratie.
500 Jahre Bauernkrieg
Weil er niedergeschlagen wurde, kann man 500 Jahre Bauernkrieg schlecht feiern. Dennoch lohnt es sich über das warum nachzudenken. Auch wenn sich Mächte und Mittel seither geändert haben, die Ursachen haben Ähnlichkeit mit den heutigen Traktorendemonstrationen. Richtete der Bauernkrieg sich gegen die Herrschaft von Adel und Klöstern, richten sich heutige Demos an die Politik. Dabei wird übersehen, dass die Politik inzwischen von den Mächten des Marktes getrieben wird. Daran solten wir gerade um Wahlkampf denken, um nicht auf einfache politische Versprechungen reinzufallen.
Ankündigung Aschermittwochsgespräch am 5. März 2025 im Brigachhaus
Dazu haben wir dieses Jahr den Experten eingeladen, der seit Jahren das Verhältnis von Wirtschaft und Landwirtschaft beleuchtet: Prof. Dr. Mathias Binswanger von der Fachlochschule Nordschweiz in Olten
zum aktuellen Thema: Wohlstand durch Wachstum und Freihandel – aber was bleibt für die (Schwarzwald-) Bauern außer Bürokratie?
Prof. Binswanger erklärt schon länger wie wir die Tretmühle des Wachstums treiben oder bremsen.