Das Jahr 2002 war von der UNO zum Int. Jahr der Berge erklärt worden, um auf den Sinn der Berge aufmerksam zu machen. Deshalb hatten wir zum Aschermittwochsgespräch den Alpenrebell Dr. Hans Haid eingeladen. Der Volkskundler, Schriftsteller und Bergbauer hatte zuvor die tourist-ische Inszenierung der Berge mit dem Satz „Erst geht die Kuh und dann die Kultur“ auf den Punkt gebracht und den Verein Pro Vita Alpina gegründet, der uns inspiriert hatte. Weil Haid’s Kernaussagen nach 20 Jahren noch aktuell sind, haben wir sie in unserer Homepage zusammengefasst: https://forumproschwarzwaldbauern.de/rueckblick-aschermittwoch-13-02-2002/
Dazu unser passende Lesetipp: GRAUVIEH tirol von Raphael Kuen. Ein Bildband im Sinne von Hans Haid, der kulturelle Identität als Erfolgsfaktor verständlich erklärt. Zu bestellen unter: https://www.tiroler-grauvieh.at/grauvieh-buch/die-idee.html
Von Olympia lernen
An der Inszenierung der olympischen Spiele in den chinesischen Bergen gäbe es einiges zu kritisieren. Wir erinnern stattdessen an den Sinn der olympischen Spiele, um einen sportlichen Wettbewerb unter gleichen Bedingungen! Wir fragen wo im vermeintlich freien Weltmarkt, für den die Politik auch die Landwirtschaft wettbewerbsfähig machen will, die gleichen Bedingungen sind? Spaltet doch der Globalisierung genannte totale Wettbewerb ohne Regeln Nachbarn, Berg und Tal, Gesellschaften und Staate.
Richtig Rechnen
Dem letzten Rundmail hatten wir das Zitat aus einem Entwurf des Jahreswirtschaftsbericht voran-gestellt, dass das Bruttosozialprodukt keine hinreichende Voraussetzung für nachhaltigen Wohl-stand sei. Zwei Wochen später bei der Vorstellung dieses Berichtes im Bundestag war davon keine Rede mehr. Ein Zeichen, wie in der Politik der Glaube an endloses Wachstum des Brutto-sozialprodukts herrscht, obwohl immer spürbarer wird, dass diese Rechnung ohne Klima, Umwelt, Viren und bäuerlicher Landwirtschaft gemacht ist. Wir erinnern an Christian Hiß, der uns beim Aschermittwochsgespräch vor 2 Jahren Richtig Rechnen als Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung erklärt hat. Zum Erinnerung: https://forumproschwarzwaldbauern.de/auch-nachhaltig-rechnen/
Eine strategische Allianz von Umwelt und Landwirtschaft
haben die neue Berliner Umweltministerin Steffi Lemke und der neue Landwirtschaftsminister Cem Özdemir kürzlich verkündet. Weil wir das zwar für überfällig begrüßen und es aber nicht bei der Ankündigung bleibt, haben wir Beide mit einem Brief auf brennende Handlungsfelder in ihren Administrationen hingewiesen:
- Bei der Administration der Direktzahlungen wird Landwirtschaft und Naturschutz gespalten durch die Bruttoflächenbestimmung und die Bauern gedemütigt.
- In der Agrar- wie Klimapolitik sind Grünland- und Bergregionen mehr denn je Stiefkinder, obwohl Grünland eigentlich die einzige klimapositive, weil humusaufbauende Kultur ist.
- Die Allianz zwischen Landwirtschaft und Umwelt kann nur gelingen, wenn die ökologisch blinde Ökonomie zum Richtig Rechnen erweitert wird, wie es Christian Hiß vorschlägt.