Weihnachtsgedanken 2024

Alle Jahre wieder kommt Weihnachten. Dieses Jahr mitten in einem Bundestagswahlkampf. Immer früher vor dem christlichen Fest der Geburt des Heilandes beginnt jedoch das Weihnachtsgeschäft. Die energie-politische Dunkelflaute bringt heuer sogar das heidnische Fest der Wintersonnenwende in Erinnerung. Zeichen wie die Kultur des endlosen Wirtschaftswachstums an natürliche Grenzen kommt? Wie bei den Autobauern haben diese Grenzen die Landwirtschaft schon lange zur Minderheit schrumpfen lassen. Die Bauern in den Bergen treiben so von einer Sinnkrise in die nächste, wie wir am Int. Tag der Berge festgestellt haben: https://forumproschwarzwaldbauern.de/wie-kommen-berge-und-gruenland-aus-der-sinnkrise/

Wie wollen wir leben?
Das wäre eigentlich die Frage, die wir uns über Weihnachten und in den Tagen danach stellen sollten. Bestimmen doch die Werbeflut wie die Politik des Mainstreams wie wir leben sollen. Fremdbestimmung macht abhängig und nimmt dem Leben den Sinn. Deshalb hatten wir zu dieser Frage im letzten Januar die Bauernforscherin Elisabeth Loibl aus Wien eingeladen. Sie hat in ihrer Forschung erkannt, dass Bäuerin-nen und Bauern mit der Abhängigkeit von der Natur leichter zurechtkommen, als mit politisch angeordneten Maßnahmen und ist deshalb Tiefenökologin geworden. Sie sagt, dass es mit unserem Weltbild zusammenhängt, warum Bauern und Bäuerinnen in unserem Wirtschaftssystem an den Rand geraten sind. Die Ursache läge in der traumatischen Kultur der Überlebensangst, die aufgearbeitet werden und die traditionelle Bindung als Quelle der Kreativität erkannt werden sollte, sowie in den verschiedenen Meinungen das Potential zum Konsens liege. Mehr auf: https://forumproschwarzwaldbauern.de/wie-wollen-wir-leben/ und in ihrem Buch Tiefenökologie.

Gibt es eine andere Art zu leben?
Diese Frage entstand beim Treffen mit Elisabeth Loibl. Dabei geht es darum, war wir uns mit unserem Weltbild vorstellen können. Dazu gab es beim Agrikulturfestival in Freiburg dann ein Subsistenz-Panel. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag der Volkskundlerin Veronika Bennholt-Thomsen, die schon 2007 bei uns am Aschermittwoch zu Gast war: https://forumproschwarzwaldbauern.de/warum-verteidigen-die-bauern-nicht-ihr-eigenes/ Ihre Subsistenzperspektive wurde in der Gesprächsrunde in unterschiedlicher Form bestätigt. Was die urbäuerliche Art war, sich mit dem Lebensnotwendigen selbst zu versorgen, gilt heute zwar als altmo-disch oder nostalgisch, gewinnt wieder Interesse, weil seine Selbsterfahrung in der Lohnarbeit wie der marktabhängigen Landwirtschaft zunehmend vermisst wird. Eine Zusammenfassung der Gesprächsrunde zum Nachlesen auf: https://forumproschwarzwaldbauern.de/wie-es-anders-geht/ Zur Subsistenz genannten Versorgungsarbeit gehört natürlich im bäuerlichen Sinne auch die eigene Futterversorgung, insbesondere von der Weide. Bevor der Strukturwandel das Wissen darum vollends wegrationalisiert hat, sollten wir uns auf dieses Kulturerbe besinnen, wie wir es im Frühling mit den Agronauten versucht haben: https://forumproschwarzwaldbauern.de/von-der-taloekonomie-zum-pendlerdorf/

Unser Lesetipp zum Wandel: WUT MUT LIEBE – Politischer Aktivismus und echte Rebellion von Charles Eisenstein. Der amerikanische Umweltphilosoph erklärt in diesem Büchlein, was wir brauchen für eine gute Zukunft die wir wollen.

Wir wüschen besinnliche Weihnachten und ein friedliches Neues Jahr mit sinnvollen Gesprächen

Weihnachtsgedanken 2024
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