weil die Sonne niedrig steht, ist der November trübe. Die neue Coronawelle macht ihn noch trüber. Obwohl die Gefahr der Virusvariante bekannt war, wurde sie von der Politik im Wahlmodus ausgeblendet. Weshalb die Sonne (die Glaubwürdigkeit) des verkündeten Aufbruchs niedrig steht. Während Medien und Politik mit Maßnahmen dem Virus buchstäblich hinterher rennen, müsste der gesunde Menschenverstand erkennen, dass unser hypermobiler Lebens- und Wirtschaftsstil den Virus verbreitet. Direkt dazu unser aktueller Lesetipp: DAS PANDEMISCHE MANIFEST, in dem Hans-Jürgen Burchardt neun Schritte in einer zukunftsfähigen Gesellschaft beschreibt.
Freiheit und Sicherheit
ist das Spannungsfeld im Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung. Konkreter der freie Weltmarkt und in D alles regeln wollen. Zeigt doch der mutierende Coronavirus, dass er sich nicht an Grenzen hält und sich nicht wie tote Stoffe messen und beherrschen lässt. Das gilt für Klima, Natur und Tiere gleichermaßen, weshalb Schutzmaßnahmen die erhofften Erfolge selten bringen. Wir meinen, statt sich in Forderungen an die Politik und ihren Gesetzen, Verordnungen und Kontrollen zu verstricken, sollte die Rolle der Politik neu gedacht werden. So wie es schon 1944 der spätere Nobelpreisträger Friedrich A. Hayek getan hat in seinem Kultbuch „Der Weg in die Knechtschaft“. Darin fordert der liberale Vordenker nicht freien Wettbewerb, sondern vom Staat eine Wettbewerbsordnung anstelle Interventionen. Was im Sport selbstverständlich ist, könnte auch den Schwarzwaldbauern eine neue Chance geben.
Das bäuerliche Maß wieder entdecken,
war das Fazit unserer wandernden Mitgliederversammlung um den Hirzberg im Oktober. Mehr davon auf: https://forumproschwarzwaldbauern.de/das-baeuerliche-mass-wieder-finden/
Aufgefallen sind uns dabei die großen landschaftlichen Unterschiede um den Berg. Und wie unter dem Druck des wirtschaftlichen und förderpolitischen Mainstream die Harmonie der Landschaft bröckelt. Damit wollen wir nicht die Entwicklung zurück drehen, sondern den abstrakten Vorstellungen von effizienter Landwirtschaft, Wildnis und Freizeitpark eine angepasste Kultur mit den Menschen in der Landschaft entgegenstellen. Seit über 20 Jahren informieren wir mit Vordenkern bei unseren Aschermittwochsgesprächen über Alternativen und empfehlen sie zum Nachlesen: https://forumproschwarzwaldbauern.de/category/archiv/aschermittwochsgespraech/
Die Rolle der Tierhaltung neu denken!
Im Koalitionsvertrag steht der Umbau der Tierhaltung wieder im Zentrum der künftigen Agrarpolitik. Gemeint sind aber immer nur die Ställe und nicht die Rolle der Tierhaltung in der Ernährungssicherung. Der Veganertrend scheint sogar die Tierhaltung überflüssig machen. So wird vegessen, dass ein gutes Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Erde nicht ackerfähig ist, die Nutz-tiere zu unserer Ernährung veredeln. Sowohl Grasland wie Abfällen der Ackerkulturen. Was modern jedoch Veredelungswirtschaft genannt wird, ist Nahrungskonkurrenz, wie auch die Hoch-leistungskuh, die mit Gras nicht zufrieden ist und dem Grasland in den Bergen den Sinn nimmt. Deshalb forden wir, nicht nur Ställe umzubauen, sondern die Rolle Tierhaltung zu überdenken wie die Studie aus den Alpenländern: https://forumproschwarzwaldbauern.de/chancen-der-berglandwirtschaft/
Nachhaltige Landwirtschaft braucht auch die soziale Sicht Die Debatte um die Zukunft der Landwirtschaft dreht sich zwischen Ökonomie und Ökologie im Kreis. Dabei stehen die Menschen in der durch den Strukturwandel geschrumpften Landwirtschaft zunehmend im Konflikt mit der zugleich entfremdeten Gesellschaft. Diese agrarsozialen Aspekte hat das Agrarbündnis, wo wir Mitglied sind, jetzt zu einem Memorandum bearbeitet: Agrarbündnis: Aktuelles (agrarbuendnis.de)