ist das Fazit unseres Aschermittwochsgesprächs 2014 mit dem sächsischen Publizisten und Gärtner Michael Beleites. Mit der Frage Leitbild Schweiz oder Kasachstan macht er deutlich, dass das industrielle Leitbild des größer – schneller – weiter, dem der Kommunismus den Boden bereitet hat, die Landschaft Richtung kasachischer Steppe verändert. Schlimmer noch ist der Bruch mit der gewachsenen Tradition, der die Landwirtschaft für Bauern und Gesellschaft zum Leid-bild macht. Die Menschen dafür zu kritisieren bringe nichts, wir müssen dieses System in Frage stellen und diese
Wettbewerbslogik überdenken!
Was im ehemals sozialistischen Osten unter ideologischem Zwang von oben durchgesetzt wurde, läuft heute im Westen unter dem Begriff Strukturwandel in dieselbe Richtung. Eine Triebkraft sind die flächen-gebundenen Direktzahlungen, die Wachstum belohnen und billige Nahrung zum Ziel haben. So wird auch Bio industrialisiert und zur standardisierten Massenware. Ertragsschwache Standorte wie im Schwarzwald dienen als Naturschutzalibi, wobei übersehen wird, dass mit der traditionellen Nutzung auch die Arten schwinden.
Das Leitbild für eine postindustrielle Entwicklung
ist die ökologische Kreislaufwirtschaft und regionale Versorgungssouveränität mit Nahrung und Energie. Kreative Initiativen wie Permakultur und Gärtnerhöfe wirken als Denkwerkstätten und setzen auf Kooperation statt Wettbewerb. Langsamer – bunter – schöner ist das neue Lebensprinzip. So gesehen sind Bauernhöfe nicht von gestern, sondern in ihrem Zusammenhang von Wohnen und Arbeiten der industriellen Zeit voraus.
Das Buch von Michael Beleites Leitbild Schweiz oder Kasachstan ist unter Kontakte erhältlich.
Mehr: Aktuelles_05.04.14 sowie