Die Augen des Weges

Geht oder fährt man durch den Schwarzwald, stechen Eigenheiten einer Landschaft ins Auge, die aber immer mehr hinter globalen Einheitselementen verschwinden. Gleichzeitig blüht ein Trend auf zu  einer neuen Landlust und zum Begriff Heimat. Doch was sind die Beweggründe dahinter. Bei unserem Schwarzwaldbauerntreff am 6. März 2018 gab der von Familie Tillmann gezeigte Film „Die Augen des Weges“ Denkanstöße. Tillmanns Tochter Maja und Schwiegersohn Rodigro haben in der  peruanischen Sierra (Berge) einen Weisen (Lehrer) Hipólito begleitet, wie er zu den Werten der indigenen Völker gepilgert ist. Er unterhält sich mit diesen Werten und erklärt sie in Quechua, der Sprache der Indigenen. Auf seinem Weg trifft er natürliche Werte wie Steine, Regen, Wasser und Boden, kulturelle Werte wie Felder, Tiere und Dorfgemeinschaften und spirituelle Riten.

Die Augen des Weges

Für rational getrimmte Menschen ist diese Sicht einer Kultur zunächst nicht leicht nachzuvollziehen. Denken wir aber an den Trend hierzulande nach Landlust und Heimat, stößt man doch auf Parallelen. Wie sich die Augen auf dem Weg der Moderne nach Harmonie mit Mutter Erde sehnen. Weshalb im Urlaub die heile Welt gesucht wird, um das Gewissen von den Folgen des modernen Lebensstils zu entlasten?  Doch reicht das in einer Zeit, in der sich die Krisen jagen.

Der Film „Die Augen des Weges“ will mehr, er will die Augen öffnen für ein gutes Leben für alle. Er macht denen Mut, die sich – wie viele Schwarzwaldbäuerinnen und –bauern – in der heutigen Zeit verloren fühlen. Denn er gibt den Werten der Kulturlandschaft und ihren Traditionen ihren Sinn zurück. Den Sinn, den die Moderne verdrängt und in den ehemaligen Kolonien für ihr Geschäft und unseren Wohlstand entwürdigt hat. So ist es nicht verwunderlich, dass in den südamerikanischen Anden die Bewegung zum Guten Leben „Buen Vivir“ entstanden ist. Damit ist aber nicht der Weg zurück gemeint, sondern um die Augen für einen Weg in der Harmonie mit unserer Erde zu öffnen. Diese Bewegung verbindet sich gerade mit der Degrowth- oder Postwachstums-bewegung, womit sich der Kreis zu unserer Arbeit Pro Schwarzwaldbauern schließt.

Derr Film „Die Augen des Weges“ kann bei der Kontaktadresse ausgeliehen werden. Mehr über das Gute Leben im Standartwerk von Alberto Acosta:  „Buen Vivir – vom Recht auf ein gutes Leben – das Wissen der Anden für ein Welt jenseits des Wachstums: https://www.oekom.de/nc/buecher/gesamtprogramm/buch/buen-vivir.html

Die Augen des Weges
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