Aschermittwochsgespräch 2013

Mit Dr. Angelika Hilbeck von der Eidgen. Techn. Hochschule (ETH) Zürich:

Warum wir einen Paradigmenwechsel in der (Land-)Wirtschaft brauchen  und wie wir ihn gestalten können?        

Ein Paradigmenwechsel ist notwendig, weil die Übernahme der industriellen Logik in Landwirtschaft und Ernährung Teil ihrer Probleme ist, aber ein Ablaufdatum hat. Denn  Peak (Maximum der Förderung) Öl, peak Wasser, peak Stickstoff und peak Boden werden gleichzeitig überschritten werden. Trotz Produktionssteigerung im Norden steigt in Afrika und Asien die Hungerkurve und mit steigenden Brotpreisen die Zahl neuer Kriege und politischer Instabilität. Die eigentlichen Verursacher sind Europa und Nordamerika mit ihren Futterimporten und ihrer Biospritproduktion.

Die Analysen sind gemacht – jetzt geht es um den Willen zum Handeln!  

Diese Aufforderung von Angelika Hilbeck sollten wir uns zu Eigen machen. Nicht mit den Bedenkenträgern der Wirtschaft heulen, sondern sich mit den Analysen über ihre Folgen politisch einmischen. Für eine Integration von Wissenschaft mit dem Wissen vor Ort, wie es der Weltagrarbericht fordert. Konkret heißt das, das herrschende Paradigma Effizienzsteigerung mit  Einheitsrezepten für den Weltmarkt muss von standort-gerechten (agrarökologischen) Systemen für den regionalen Markt abgelöst werden. Sowohl um den Hunger im Süden mit seinen Gefahren für den Frieden zu überwinden, als auch unserer Berglandwirtschaft wieder eine Perspektive zu geben.

Paradigmenwechsel zur dekarbonierten Suffiziensgesellschaft!

ist die Globale Herausforderung. Dekarbonisieren heißt unabhängig werden von den endlichen Ressourcen Öl, Gas und Kohle. Suffizienz heißt genug haben zum Leben, statt mit  endlosem Wachstum immer mehr zum Verschwenden. Bis zur Übernahme von Hightec war eigentlich das die bäuerliche Grundhaltung. Paradigmenwechsel heißt  nicht zurück in die Vergangenheit, sondern vorwärts mit Lowtec und Lowinput.

Aschermittwochsgespräch 2013
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