wieder ist Weihnachten. Das Fest des Friedens in einer Zeit eines sinnlosen Krieges. Wir halten es mit unserem ersten Aschermittwochsreferenten, Frieden ist immer noch möglich, wie er in seinem jüngsten Buch erklärt.
Schon vor Christi Geburt wurde Weihnachten als Fest zur Wintersonnenwende gefeiert, aus Freude, dass die Nächte wieder kürzer und die Tage länger werden. In den skandinavischen Ländern, wo es um diese Zeit kaum noch hell wird, heißt Weihnachten Julfest, als Hoffnung auf den nächsten Juli. Diese jahreszeitlichen Rhythmen sind im Industriezeitalter fast vergessen. Nur die Landwirtschaft ist noch davon abhängig, weil das Wachstum der Pflanzen immer noch der Jahreszeit folgt. Mit der Klimaerwärmung scheinen sich nur die Extreme der Jahreszeiten zu verändern, wie der letzte Dürresommer wieder gezeigt hat. Bei unserem Schwarzwaldbauerntreff im November erkannt, t sich gezeigt, dass wir zur Anpassung an Klima- und Energiekrise uns mehr an der natürlichen Regenerationskraft statt an der Technik orientieren sollten: https://forumproschwarzwaldbauern.de/von-der-regeneration-der-natur-lernen/
Die Weihnachtsgeschichte und der Sinn der Nutztiere
Am Heiligen Abend werden wir aus allen Kanälen mit der Weihnachtsgeschichte berieselt. Vom Christuskind in der Krippe bei Ochs und Esel und von den Hirten auf dem Feld, die als erste die Botschaft wahrgenommen haben. Heute hört sich diese Geschichte romantisch an, eigentlich ist sie aber ein Symbol für die Beziehung von Menschen und Nutztieren. Im Stall der Tiere war es warm und die Tiere der Hirten brachten Nahrung und Wolle für die Kleidung. Diese Beziehung ist in unserem heutigen Supermarktsystem getrennt. Auf seinen Packungen wirbt es zwar mit Bildern von weidenden Tieren, doch ihr Futter kommt von fremden Äckern und macht sie zu Nahrungskonkurrenten. Politisch gelten Tiere als Klimakiller, womit die Klimaschäden des Transportwesens von Futter und Nahrung verdängt werden. An unserem Treffen zum Int. Tag der Berge hat Dr. Florian Leiber vom Schweizer FibL diese Situation hinterfragt: Können wir es uns zukünftig leisten, die lokalen und globalen Graslandressourcen unzureichend zu nutzen? Eine Frage die sich nicht nur in den Gebirgen wie dem Schwarzwald stellt, sondern für zwei Drittel der landwirtschaftlichen Fläche der Erde, die Grasland sind. Die von Dr. Leiber vorgestellten Forschungsergebnisse könnten der Tierhaltung allgemein und in den Bergen wieder Sinn geben. Mehr: https://forumproschwarzwaldbauern.de/die-bergbauernfrage-ist-die-gruenlandfrage/
Weihnachten als Symbol einer Zeitenwende
Christi Geburt bestimmt unseren Kalender. Und die Weihnachtsgeschichte handelt wenige Jahrhunderte vor dem Ende des römischen Imperiums, das immer mehr Länder erobern musste, um sich zu versorgen, weil der eigene Boden vernachlässigt war. Sind die Krisen unserer Zeit nicht Zeichen einer ähnlichen Situation unserer imperialen Versorgungssysteme. Weder Zeitenwende noch Energie- oder Agrarwende wollen dieses System ändern. So wenig wie die gerade in Montreal vereinbarten Schutzgebiete. Deshalb wollen wir im Neuen Jahr Denkanstöße geben, was wir zur wirklichen Zeitenwende beitragen können:
- beim noch nicht terminierten Schwarzwaldbauerntreff im Januar wollen wir die Hürden der Agrarreform für die grünlandbasierte Tierhaltung herausarbeiten.
- Beim Aschermittwochsgespräch mit Elisabeth Loibl von der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen in Wien: Ein neues Menschenbild braucht das Land, um wieder eine Beziehung zum Leben zu finden