die Informationen werden immer widersprüchlicher. Zwischen Urlaubs- und Krisenstimmung. Krisenmeldungen und Konjunkturprogramme wechseln sich ab. Zwischen Corona, Kurzarbeit, Sorge um Arbeit, die Wirtschaftskrise, Schlachtstätten, Düngeverordnungen oder Tierschutz. Dabei werden die Klimaerwärmung und Artensterben, die Landwirtschaft unberechenbaren machen, gern verdrängt. Unsere Supermarkregale sind ja vollgefüllt aus dem globalen Markt.
Mit Beginn der Voronakrise haben viele Menschen Anpassungsfähigkeit gezeigt, indem sie eigene Versorgungsstrategien entwickelten. Mit der der vermeintlichen Normalisierung unserer Wirtschaft geraten solche Gedanken zugunsten des Aufschwungs der Wirtschaft wieder in den Hintergrund. Die Medien berichten zwar von Regional, aber der Bezug zur regionalen Versorgung ist von der Spezialisierung verdrängt. So herrscht ein Doppelspiel zwischen regionaler Versorgung und der herrschenden Supermarktstrategie.
Veränderungen vom Gewohnten machen zwar Angst. Doch unsere Zukunft braucht neues, weil wir überall an Grenzen stoßen. Nicht erst durch Vorona. Es geht um sozial verträgliche Arbeitsmodelle, neue Lern- und Lehrformen, ein neues Freizeitverhalten, ein neues Urlaubsverhalten, neue in der Landwirtschaft Umgangsformen und ein neuer Umgang mit der Natur. Damit um neue Bilder im Umgang mit Menschen und Natur.
In der Landwirtschaft offenbaren sich diese Grenzen zwar am deutlichsten, weil sie in der Natur wirtschaftet. Aus Erfahrung greift es aber zu kurz, immer nur landwirtschaftliche Details wandeln zu wollen, solange die Strategie um das billigte Produkt herrscht. Was eben auch Konkurrenz um den billigsten Standort rund um die Welt bedeutet. Diese Entwicklung offenbart sich in immer mehr Schwarzwaldtälern.
So richtig unser kurzfristigen Denken auf die Stabilisierung der Wirtschaft ist, die Probleme der Landwirtschaft können sie nicht lösen. Die Zukunftsfrage ist, was uns unsere Lebensgrundlagen überhaupt Wert sind. Denn Lebensmittelerzeugung hängt mit Wasser, Klima und damit Kultur zusammen. Sobald wir etwas klarer sehen über die Corona-auflagen reffen wir uns wieder.
Unser Lesetipp heute aus globaler Sicht: Umdenken – Überlebensfrage der Menschheit von Gerd Meller mit einem Vorwort von Prof. Radermacher.